Bei der gestrigen Talkrunde von Günter Jauch im Ersten ging es um die Rolle der kath. Kirche in Deutschland.
Obwohl sich Jauch in der Diskussion um „Pro-Reli“ in Berlin auf Seiten derer stellte, die die Einführung eines regulären Religionsunterrichts forderten (und deren Forderung scheiterte), kam die Kirche in der Sendung nicht gut weg.
Ob es um die Missbrauchsfälle der vergangenen Jahre, um das kirchliche Arbeitsrecht ging oder um die aktuell diskutierten Fälle in Köln; immer wieder zeigte sich, dass die Kirche noch immer nicht in der Moderne angekommen ist.
Die Berliner Zeitung resümiert: „Am Schluss blieb der Eindruck, dass die Kirchen noch einen weiten Weg gehen müssen, bevor sie in der modernen Gesellschaft ankommen.“ Der Stern schreibt als letzte Sätze: „Eva Müller … hat ihre Konsequenzen längst gezogen: Sie trat kürzlich aus der Kirche aus. Viele werden ihrem Beispiel nach dieser Sendung folgen.“
Als besonders fundamentalistisch – und damit als abschreckendes Beispiel für das Denken der Kirchenfürsten – zeigte sich Martin Lohmann, Chefredakteur eines katholischen TV-Senders und CDU-Mitglied. Seine „Argumente“ waren so weit von der gelebten Realität entfernt, dass sowohl der Spiegel als auch der Focus davon ausgehen, dass dieser Auftritt eine Austrittswelle provozieren könnte.
[Erstveröffentlichung: hpd]
Martin Lohmann ist weder ein Kirchenfürst, noch sonderlich qualifiziert, zu diesem Thema überhaupt etwas zu sagen. Das ist die Krux und nicht die Rolle der Kirchen allgemein.
http://philipp-greifenstein.de/fundi-alarm-bei-jauch-co/