EHF-Präsident David Pollock plädierte im „Guardian“ dafür, dem Verständnis für die Funktionsweise säkularer Prinzipien mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Pollock, Präsident der European Humanist Federation, erinnerte in einer Stellungnahme am Donnerstag daran, dass Säkularismus der beste Garant für die in den Konventionen über die Menschenrechte verbriefte Religionsfreiheit ist. Dabei stellte er zunächst zwei Ebenen von Säkularität heraus, die in der Diskussion auseinander zu halten sind.
Auf der einen Ebene geht es um das Verhältnis der Gesellschaft zu Staat, Gesetz und öffentlichen Institutionen. Hier sollte das Prinzip der Neutralität gegenüber all den verschiedenen Religionen und Glaubensformen gelten, so Pollock. Der Staat darf sich hinter keine bestimmte religiöse Gemeinschaft stellen. Beim Konzept des säkularen Staates handelt sich um ein politisches Prinzip: getragen wird der Staat auch von Gläubigen sowie einem breitem Spektrum religiöser Weltanschauungen. Und Säkularismus ist hier die beste Garantie von Religions- und Glaubensfreiheit, jedoch zugleich ein Gegner des religiösen Privilegs. Dieser Begriff des säkularen Staates muss aber von dem einer säkularen Gesellschaft unterschieden werden. Letzterer meint eine Gesellschaft, die sich von der Religion entfernt hat…
siehe auch: Deckmantel für Bevormundung und Diskriminierung?